Ostseebad Binz

Der Strand erstreckt sich über beeindruckende fünf Kilometer. Doch ein Badeurlaub in Binz bedeutet weit mehr, als nur die Ostsee mit Blick auf die majestätischen Kreidefelsen zu genießen.
Binz verzaubert mit eleganten Bädervillen im mondänen Stil, fasziniert mit moderner Architektur und lädt ein, die stille Schönheit der umliegenden Natur zu erkunden.

Der Ort Binz wurde erstmals im Jahr 1318 als Fischerdorf mit dem Namen „Byntze“ urkundlich erwähnt.

Seinen Wandel von einem ruhigen Dorf zu einem der meistbesuchten Seebäder auf der Insel Rügen verdankt Binz dem Fürsten zu Putbus. Um 1830 begannen seine Gäste, an der Mündung der Ahlbeck zu baden. Da jedoch in Lauterbach der nötige Wellengang fehlte, ließ der Fürst an den Stränden der Prorer Wiek Badebrücken errichten. Dort konnten seine Gäste sich in Schilfhütten und Badekarren umkleiden, die anschließend von Pferden ins Wasser gezogen wurden, um das Badeerlebnis zu ermöglichen.

Sonnenaufgang-Binz Andreas Horst
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Besucher kommen nach Binz

Die Nachricht vom reizvollen Seebad im Norden zieht bald auch Besucher aus bürgerlichen Kreisen nach Binz. Im Dorfkrug werden ab 1860 die ersten Badegäste empfangen, und bis 1870 zählt der Ort bereits 80 Besucher jährlich. Im Jahr 1884 erhält Binz offiziell den Status eines Badeorts, und nur zwei Jahre später, 1886, steigt die Zahl der Gäste auf beeindruckende 1.000 an.

Binz

Das Ostseebad Binz ist der größte Ferienort auf der Insel Rügen und lockt mit einer Vielzahl an Freizeit- und Erholungsangeboten ganzjährig zahlreiche Urlauber an. Es ist das Top-Reiseziel für alle, die Rügen erkunden möchten.
Seit 1885 trägt Binz den Titel „Ostseebad“ und gilt seither als idealer Urlaubsort für Natur- und Strandliebhaber. Hier verbinden sich Entspannung und Genuss mit dem Charme eines historischen Ambientes, das zum Bummeln zwischen Meer und Geschichte einlädt.

Im Jahr 1890 wird das erste Kurhaus errichtet, und nur fünf Jahre später folgt die Anlage der Strandpromenade. Ebenfalls 1895 entsteht die Bahnstrecke Putbus–Binz, auf der heute der Rasende Roland verkehrt. 1902 wird eine beeindruckende 560 Meter lange Holzbrücke gebaut, und das kleine Fischerdorf öffnet sich zunehmend einem internationalen Publikum.

Zu dieser Zeit waren die Strandfreuden jedoch noch streng reglementiert: Der Strand war in Damen- und Herrenbereiche unterteilt, und die ersten hölzernen Umkleidekabinen wurden errichtet.

In der stürmischen Neujahrsnacht 1904/1905 wird die Seebrücke durch eine gewaltige Sturmflut zerstört, jedoch im selben Jahr als Prinz-Heinrich-Brücke wieder aufgebaut. Zwei Jahre später, 1906, fällt das Kurhaus einem verheerenden Brand zum Opfer, wird aber 1908 neu errichtet.

Am 28. Juli 1912 ereignet sich an der Seebrücke eine Tragödie: Beim Anlegen eines Dampfers bricht ein Querbalken, wodurch etwa 50 Menschen ins Wasser stürzen. 17 Menschen verlieren dabei ihr Leben. Dieses Unglück führt zur Gründung der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) im Jahr 1913 in Leipzig.

Nach dem Ersten Weltkrieg prägen vor allem Ärzte, Juristen, Offiziere und Beamte die Gästeliste des Ortes. Ab etwa 1925 setzt sich das Freibaden durch, und bis 1932 werden die Badeanstalten vollständig abgerissen. Das heutige Appartementhaus „Altes Postamt“ in der Zeppelinstraße wird 1928 als Postgebäude eröffnet.

1936 beginnen die Arbeiten am monumentalen KdF-Seebad Prora („Kraft durch Freude“), dessen Geschichte Sie auf museum-prora.de nachlesen können. Zwei Jahre später, 1938, wird das heutige Bahnhofsgebäude in Binz fertiggestellt, und 1939 erhält der Ort einen Großbahnhofanschluss.

Im Jahr 1942 wird die Seebrücke erneut, diesmal durch Eisgang, zerstört und nicht wieder aufgebaut. Während des Zweiten Weltkriegs dienen viele Häuser in Binz als Lazarette oder Unterkünfte für Zivilisten, die vor den Bombenangriffen flüchten mussten. Nach Kriegsende werden die Hotels, Pensionen und Villen von Flüchtlingen und Umsiedlern belegt.

1953 führt die sogenannte „Aktion Rose“ dazu, dass die meisten Hotel- und Pensionsbesitzer enteignet oder vertrieben werden. Die Gebäude werden fortan als Mietwohnungen oder Ferienheime genutzt. Der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB) übernimmt 1956 mit dem „Seeschloss“ das erste Ferienheim. In den 1970er Jahren entstehen weitere Ferienheime, wodurch Binz den Ruf eines „Arbeiterseebads“ erhält.

Mit der politischen Wende 1990 beginnt eine Phase tiefgreifender Veränderungen. Viele Villen werden an ihre früheren Eigentümer zurückgegeben, umfassend saniert oder originalgetreu rekonstruiert und wieder als Hotels, Pensionen oder Appartementhäuser genutzt. Auch die einstigen FDGB-Ferienheime werden privatisiert und modernisiert, wobei großer Wert auf die Anpassung an die charakteristische Bäderarchitektur gelegt wird. Gleichzeitig erfolgt eine umfangreiche Sanierung von Straßen und Gehwegen.

Nach mehr als 50 Jahren ohne Seebrücke wird im Mai 1994 eine neue, 370 Meter lange Seebrücke eingeweiht. In den ersten Jahren des neuen Jahrtausends entstehen weitere Attraktionen: das Haus des Gastes wird eröffnet, der Kurpark neu gestaltet und der „Park der Sinne“ am Schmachter See eingeweiht.

Heute ist Binz das größte und beliebteste Seebad der Insel Rügen. Mit durchschnittlich 1.872 Sonnenstunden im Jahr zieht es zahlreiche Besucher an seinen breiten, feinsandigen Strand.

Die herrlichen Ausblicke auf die weite Bucht machen diesen Ort zu einem beliebten Treffpunkt für all jene, die sehen und gesehen werden möchten.

Die Seebrücke, der Kurplatz und die über vier Kilometer lange Strandpromenade laden zum Verweilen und Flanieren ein. Großzügige Bänke, nostalgisch gestaltete Verkaufsstände mit Kunsthandwerk aus der Region und aus aller Welt sowie einladende Cafés schaffen eine einzigartige Atmosphäre.

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